„Es ging um die Macht im Staate“. Der Februar 1938 in der Region Schwanberg
Markus Roschitz
Als am 13. Februar bekannt wurde, dass sich Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg am Vortag mit Reichskanzler Adolf Hitler in Berchtesgaden zu einer „Aussprache“ getroffen hatte,[1] sollen sich alle Bevölkerungsteile im Bezirk Deutschlandsberg darüber „vollkommen überrascht“ gezeigt haben. Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, wie diese Zusammenkunft zu bewerten ist und welche Folgen sie haben wird – die einzelnen Vertragspunkte sickerten erst nach und nach an die Öffentlichkeit –,[2] suchten die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen sofort „für sich Stimmung zu machen und entfalteten auch eine rege Tätigkeit.“[3] Die Bildung und Verbreitung der wildesten Gerüchte konnten die in den nächsten Tagen in der Presse veröffentlichten Klarstellungen und Kommentare, dass das „neue Oesterreich der Maiverfassung außer jeder Diskussion“ stehe[4] und sowohl Schuschnigg wie auch Hitler „an den Grundsätzen des [Juli‑]Übereinkommens festzuhalten entschlossen“ seien,[5] nicht verhindern.
Im Einklang mit dem „Berchtesgadener Abkommen“ fasste Bundespräsident Wilhelm Miklas am 16. Februar 1938 die Entschließung, eine Amnestie für politische Straftäter und Straftäterinnen zu erlassen. Erst an diesem Tag erfuhr die Öffentlichkeit auch von der Bedeutung der Regierungsumbildung.[6] Die Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg wurde am 18. Februar vom steirischen Sicherheitsdirektor angewiesen, umgehend alle „wegen einer politischen Verwaltungsübertretung anhängigen Strafverfahren“ abzubrechen und jene Personen, die gegenwärtig eine Verwaltungsstrafe aus politischen Gründen verbüßen, unverzüglich aus der Haft zu entlassen und einen unbefristeten Strafaufschub zu gewähren.[7]
Einen Meilenstein für die nationalsozialistische „Bewegung“ in Österreich auf dem Weg zur Macht und gleichzeitig den Anlass gebend für Aufmärsche, Kundgebungen und Propagandaaktionen aller Art, wie sie im Bezirk Deutschlandsberg überhaupt noch nie oder zumindest seit 1933 nicht mehr vorgekommen waren, stellte die am 19. Februar 1938 in der Presse veröffentlichte Erklärung dar, dass „nunmehr der österreichische Nationalsozialist die Möglichkeit legaler Betätigung im Rahmen der Vaterländischen Front und aller übrigen österreichischen Einrichtungen“ habe.[8] Die Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg wurde noch am selben Tag vom Bundekanzleramt per Telefondepesche darüber unterrichtet, welche politischen Demonstrationshandlungen weiterhin unzulässig bzw. nicht zu dulden seien: „Nationalsozialistische Umzüge“, das Aushängen oder Ausrollen von Hakenkreuzfahnen, das Abbrennen von Hakenkreuzfeuern, die Rufe „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ sowie das Singen des Deutschlandliedes und des Horst-Wessel-Liedes. Bei Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung möge die Gendarmerie allerdings nur „in taktvoller Weise durch Abmahnung“ einschreiten. „Unnötige Härten und Verhaftungen sind nach Möglichkeit zu vermeiden.“ Ferner wurde die BH darüber informiert, dass Hitlers Reichstagsrede am 20. Februar 1938 im österreichischen Radio übertragen werde und das Anhören derselben in öffentlichen Lokalen gestattet sei.[9] Die mit einem hohen Selbstbewusstsein ausgestatteten Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen nahmen dies zum Anlass, um gleichsam auszutesten, welche Toleranz die Exekutive bei einem offen zur Schau getragenen Bekenntnis zur NSDAP walten ließ.
Noch am Abend des 19. Februar 1938 veranstalteten in Deutschlandsberg etwa 600 Anhänger der NSDAP (darunter auch Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen aus Schwanberg und St. Martin im Sulmtal) einen Fackelzug unter Vorantritt der „Frodlkapelle“ vom Gasthaus Unterer Rainer, über den Hauptplatz bis zum Rathaus, wo die Marschteilnehmer schließlich Aufstellung nahmen. Die Gendarmerie machte zwar „die vermutlichen Führer“ auf die „Ungesetzlichkeit“ dieses Umzuges aufmerksam, sie schritt aber nicht dagegen ein. Und sie vermochte es auch nicht zu verhindern, dass der Direktor der Zündwarenfabrik „Solo“, Ludwig Reichenwallner, vom Balkon des Rathauses „eine kurze Ansprache [hielt], bei der er Dankesworte an [!] erster Linie an Bundeskanzler Dr. Kurt v[on] Schuschnigg und an den Reichskanzler Adolf Hitler für ihre hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der inneren Befriedung zwischen den beiden deutschen Völker [!] richtete.“[10] Anschließend sang die Menge (auch ca. 400 Schaulustige waren darunter) das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied. Die etwa 60 in Schwanberg wohnhaften Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Umzuges kamen gegen 23 Uhr von Deutschlandsberg mit Lampions in den Markt zurück. Der illegale SA-Standartenführer Hans Höber sprach zu den Versammelten noch über „die Bedeutung des Abkommens zwischen Österreich und Deutschland“, dabei wurde auch einige Male „Heil Schuschnigg!“ und „Heil Hitler!“ gerufen. Nach Abmahnungen seitens der Gendarmerie wurde dies eingestellt.[11] – Die in diesen Versammlungen immer wieder getätigten positiven Bekundungen auch für Schuschnigg sollten eine positive Einstellung zur Bundesregierung und zum Staate Österreich signalisieren. Tatsächlich hatten sie aber nur rhetorischen Charakter.
Die am 20. Februar 1938 von ca. 13 bis 16 Uhr im Rundfunk übertragene Reichstagsrede Hitlers war ein öffentliches Ereignis. In Deutschlandsberg wurden vor der Übertragung an Häusern und Wohnungen insgesamt 17 Hakenkreuzfahnen gehisst, aber nach Abmahnung seitens der Gendarmerie wieder entfernt. Erstaunlicherweise gab die Gendarmerie diese Fahnen wieder heraus, nachdem der illegale NSKK-Staffelführer Alfred Stirling[12] erklärt hatte, er habe Informationen aus Wien, dass solche Beschlagnahmungen nicht vorgenommen werden dürften.[13] In Schwanberg zogen nach Ende der Rundfunkübertragung etwa 100 Personen durch den Markt, wobei „plötzlich 2 ganz kleine Hakenkreuzfahnen entrollt, resp. mitgetragen“ wurden. Die Gendarmerie schritt sofort „taktvoll“ ein, der Zug soll sich dann rasch aufgelöst haben.[14] In Pölfing-Brunn sammelten sich die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen nach dem Ende der Übertragung vor dem Hause eines Geflügelhändlers und marschierten dann geschlossen in Dreierreihen weiter nach Wies. Eine in Jagernigg gehisste Hakenkreuzfahne wurde „über Aufforderung der Gendarmerie sofort entfernt“.[15] Im Nachbarort nahmen die Pölfing-Brunner Hitler-Anhänger und -Anhängerinnen zusammen mit Gesinnungsgenossen und Gesinnungsgenossinnen aus Wies und Steyeregg an einem „Aufmarsch mit Musik“ teil, bei dem „eine rot-weiss-rote und eine Hakenkreuzfahne mitgetragen“ wurden. Postenkommandant Richard Jesch duldete sogar das Tragen der Hakenkreuzfahne – er handelte damit wissentlich gegen die eindeutige Anweisung der Bezirkshauptmannschaft. Beim Kriegerdenkmal in Wies hielt der GKB-Fahrdienstleiter Ernst Jeszensky aus Pölfing-Brunn eine Rede. Er „betonte, dass durch die Rücksprache Hitlers mit Dr. Schuschnigg den Nat[ional] soz[ialisten] die Möglichkeit gegeben wurde, im Rahmen der V.F. für Oesterreich zu arbeiten.“[16]
Die größte nationalsozialistische Kundgebung am 20. Februar 1938 in dieser Gegend fand in Eibiswald statt, schätzungsweise 800 bis 1000 Personen nahmen daran teil. Gegen 19.30 Uhr begannen sich die Nationalsozialisten und die mit diesen sympathisierenden Kreise der Umgebung beim Gasthaus Germuth zu sammeln, wenig später trafen auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Aufmarsches in Wies unter Vorantritt der Musikkapelle geschlossen in Eibiswald ein. Postenkommandant Josef Schosteritsch soll den führenden ortsbekannten Nationalsozialisten erklärt haben, dass die Zusammenrottung und der geplante Umzug „ungesetzlich“ und verboten seien, doch dieselben hätten nur darauf hingewiesen, dass sich jenes Vorhaben „im letzten Moment“ nicht mehr verhindern lasse. Mit Fackeln marschierten die Versammelten um etwa 20 Uhr los in Richtung des Kirchplatzes und dann hinauf bis zum Kriegerdenkmal, wo sie Halt machten. Auch hier sprach ein Redner über die „befreiende Tat von Berchtesgaden“, zum Schluss sang die Menge das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied. Unter Klängen der Blasmusik zogen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kundgebung schließlich zum Marktausgang, wo sie sich in alle Richtungen zerstreuten.[17]
Die mit Spannung erwartete Rede von Bundeskanzler Schuschnigg am 24. Februar 1938 vor dem Bundesrat in Wien wurde auf Initiative der VF in den größeren Orten des Bezirks Deutschlandsberg mit Lautsprechern öffentlich übertragen.[18] Von dieser Rede erhofften sich die „vaterländisch“ eingestellten Kreise nicht nur, dass der Status der NSDAP in Österreich endgültig geklärt werde, sondern auch, dass sich die öffentliche Wahrnehmung, die in den letzten Tagen vollkommen unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Kundgebungen und Propagandaaktionen stand, wieder zu ihren Gunsten verschieben wird. Schuschnigg führte in der Rede aus, dass die Bundesregierung „unverrückbar“ auf dem Boden der Verfassung vom 1. Mai 1934 stehe, die „keine Parteien und keinen Parteienstaat“ kenne. Jenen Österreicherinnen und Österreichern, die sich „zu nationalsozialistischen Gedankengängen bekennen“, stehe nunmehr aber der Weg „zur Mitarbeit“ frei, sofern „ihr Bekenntnis in offenem und klarem und unzweideutig einbekanntem Einklang steht mit den Grundsätzen der Verfassung [...], im Einklang steht weiters mit den Grundsätzen der V.F., neben der es in Österreich keine politische Partei und keine politische Organisationsform geben kann“.[19] – In Deutschlandsberg wurde Schuschniggs Rede am Abend des 24. Februar von ca. 600 Personen gemeinsam angehört, darunter waren etwa 200 Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen, die auch eine Hakenkreuzfahne ausrollten. „Beim Absingen der Bundeshymne und des Liedes der Jugend blieb ein Teil der Nat.Soz[ialisten] demonstrativ sitzen, um nach Beendigung der Übertragung das Deutschland- und Horst-Wessellied zu singen.“ Damit wurden erneut bestehende Weisungen des steirischen Sicherheitsdirektors über das Präsentieren von Hakenkreuzfahnen und das Absingen nationalsozialistischer Lieder überschritten, aber weil die Exekutive sogar angewiesen wurde, jene Weisungen „nicht in engherziger Weise auszulegen“,[20] blieben diese ohne reale Wirkung. In Eibiswald marschierten zur öffentlichen Radioübertragung ca. 60 bis 100 Personen geschlossen auf, in Schwanberg sollen es sogar 400 gewesen sein.[21]
Obwohl die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen nach Einschätzung des Deutschlandsberger Bezirkshauptmanns Dr. Hans Knieli von Schuschniggs Rede teils „enttäuscht“ gewesen seien, da „diese sich die Anerkennung der NSDAP in Österreich erhofft hatten“,[22] waren sie nicht mehr bereit, sich wieder aus dem öffentlichen Raum und damit der öffentlichen Wahrnehmung verdrängen zu lassen. In Stainz wurden etwa am 1. März 1938 Flugschriften verteilt, in denen alle „deutschen Volksgenossen“ dazu aufgerufen wurden, „ruhig“ das Hakenkreuzabzeichen zu tragen, „überall den Deutschen Gruß“ zu leisten und sich „überall im Rahmen des Volkspolitischen Referates der V.F. als Nationalsozialisten“ zu bekennen.[23] – Das bereits im Juni 1937 mit dem Ziel gegründete „Volkspolitische Referat“, die „idealistischen Deutschnationalen“ in die VF zu integrieren und die „aggressiven Nationalsozialisten“ zu isolieren – ein „Denkfehler“, wie Dieter A. Binder dazu meint[24] –, entfaltete im Bezirk Deutschlandsberg bis zum Februar 1938 so gut wie keine Tätigkeit.[25] Nach Bekanntwerden des Berchtesgadener Abkommens wurden allerdings in allen größeren Orten des Bezirks „Vertrauensmänner“ des Volkspolitischen Referats bestellt; diese waren zugleich, wie es sich später herausstellte, meistens auch die Leiter der illegalen Ortsgruppen der NSDAP.
Für die Verwaltungsbehörde und die einzelnen Gendarmerieposten sollten diese Vertrauensmänner und Referenten eigentlich die ersten Ansprechpartner für alle die NSDAP betreffenden Belange sein. Der Bezirkshauptmann und die lokalen Gendarmeriebeamten ersuchten dieselben im persönlichen Gespräch auch mehrmals, „auf die Leute beruhigend einzuwirken“ und die behördlichen Verordnungen einzuhalten – jedoch weitgehend erfolglos, wie Dr. Knieli im staatspolizeilichen Monatsbericht zum Februar 1938 einbekannte: „Für die Exekutivorgane ist das Arbeiten gegenwärtig sehr schwer, weil den Anordnungen (z. B. Entfernung von Hakenkreuzfahnen u.dgl.) meist mit der Begründung keine Folge geleistet wird, ‚wir Nat.Sozialisten haben von Graz die Weisung, dies und jenes zu tun, da hiefür kein Verbot besteht etz. In Graz ist dies geduldet usw.‘“[26] Dazu kam, dass die an die Gendarmerie ausgegebenen Weisungen, welche politischen Demonstrationshandlungen der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen zu tolerieren seien und welche nicht, laufend abgeändert wurden.[27]
Wie Ernst Hanisch schreibt, griff nach dem Berchtesgadener Abkommen in Österreich „eine Form der Doppelherrschaft“ Platz[28] – eine zutreffende Charakterisierung der tatsächlichen Machtverhältnisse dieser Zeit. Die Staatsmacht verlor zusehends die Kontrolle über die politische Lage im Land und zeigte sich geradezu hilflos gegenüber den öffentlichen und unverhohlenen Machtdemonstrationen der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen. Revierinspektor Richard Jesch formulierte es in der Wieser Gendarmeriechronik so: „In der zweiten Hälfte Februar 1938 bis zum 11. 3. 1938 herrschte allgemeine politische Hochspannung. Es ging um die Macht im Staate.“[29]
Anmerkungen
[1] „Persönliche Aussprache zwischen Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und Hitler“. In: Kleine Zeitung (13. 2. 1938). Zum Berchtesgadener Abkommen siehe weiterführend etwa Kurt Bauer, Die dunklen Jahre. Politik und Alltag im nationalsozialistischen Österreich 1938–1945 (Frankfurt am Main 22017), 21–27.
[2] Eduard G. Staudinger, Zur Entwicklung des Nationalsozialismus in Graz von seinen Anfängen bis 1938. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 18/19 (1988), 31–74, hier 64 [in Folge: Staudinger, Nationalsozialismus in Graz].
[3] BH Deutschlandsberg, Zl. VSt. Be 4-34/1938, 1. 3. 1938, StLA L.Reg. Präs P 1/1936, H. 5, BlZl. 318.
[4] Kleine Zeitung (14. 2. 1938), 1.
[5] Kleine Zeitung (16. 2. 1938), 1.
[6] Siehe etwa Kleine Zeitung (17. 2. 1938), 2; Staudinger, Nationalsozialismus in Graz 64.
[7] Der Sicherheitsdirektor für Steiermark, Zl. 384 A 8-2/1938, Graz 18. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 A 7-1/1938.
[8] „Legale politische Betätigung nur in der VF“. In: Wiener Zeitung (19. 2. 1938), 1.
[9] Telefondepesche des Bundeskanzleramtes, 19. 2. 1938, 13 Uhr, StLA, BH Deutschlandsberg, VSt. N 8-2/1938.
[10] GPK Deutschlandsberg, E.Nr. 767, 20. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-5/1938.
[11] GPK Schwanberg, E.Nr. 10 res ad, 20. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-11/1938.
[12] GPK Deutschlandsberg, o. Zl., o. D., StLA, BH Deutschlandsberg, VSt. H. N 7/1946 „Funktionäre d. NSDAP“ (Kt. 370).
[13] GPK Deutschlandsberg, Ex.Nr. 767 ad, 21. 2. 1938, StLA, Gendarmeriechroniken, Bezirk Deutschlandsberg, BGK Deutschlandsberg, Bd. 1, Beilagenheft.
[14] GPK Schwanberg, E.Nr. 10 res ad, 20. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-11/1938.
[15] GPK Pölfing-Brunn, Exh.Nr. 464, 21. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-14/1938; GPK Pölfing-Brunn, Exh.Nr. 609, 11. 3. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, VSt. B 9/1938.
[16] GPK Wies, E.Nr. 501, 21. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-18/1938.
[17] GPK Eibiswald, ad E.Nr. 462, 21. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-13/1938.
[18] Vgl. die in der Presse gedruckte Weisung von VF-Landesleiter Dr. Alfons Gorbach, dass „[j]eder Bezirks- und Ortsgruppenführer [...] für die Abendübertragung mindestens ein Lokal (Schule, Gasthaus u. dgl.) zu bestimmen und die Rede mittels Lautsprechers zu übertragen [hat]“. In: Grazer Volksblatt (20. 2. 1938) (Morgenausgabe), 6.
[19] Schuschniggs Rede wurde in den größeren österreichischen Tageszeitungen vollständig abgedruckt. Siehe etwa Wiener Zeitung (25. 2. 1938), 2–8.
[20] BH Deutschlandsberg, Zl. 14 Sta 1-3/1938, 24. 2. 1938, StLA, Gendarmeriechroniken, Bezirk Deutschlandsberg, BGK Deutschlandsberg, Bd. 1, Beilagenheft.
[21] Amtsvermerk von Dr. Anton Kronabether, Deutschlandsberg 24. 2. 1938, StLA, BH Deutschlandsberg, VSt. B 7/1938.
[22] BH Deutschlandsberg, Zl. VSt. B 4-34/1938, 1. 3. 1938, StLA, L.Reg. Präs P 1/1936, H. 5, BlZl. 318.
[23] Vgl. das mit „Nationalsozialisten, Volksgenossen!“ betitelte Flugblatt, o. O. u. o. D. [1938], StLA, BH Deutschlandsberg, 14 Na 3-36/1938.
[24] Dieter A. Binder, Der „christliche Ständestaat“. Österreich 1934–1938. In: Rolf Steiniger/Michael Gehler (Hgg.), Österreich im 20. Jahrhundert, Bd. 1: Von der Monarchie bis zum Zweiten Weltkrieg (Wien u. a. 1997), 206–256, hier 218.
[25] Siehe bspw. BH Deutschlandsberg, Zl. VSt. Be 1-29/1938, 30. 10. 1938, StLA, L.Reg. Präs P 1/1936, H. 5, BlZl. 136.
[26] BH Deutschlandsberg, Zl. VSt. B 4-34/1938, 1. 3. 1938, StLA, L.Reg. Präs P 1/1936, H. 5, BlZl. 318.
[27] Vgl. die verschiedenen Weisungen der BH Deutschlandsberg an die Gendarmeriepostenkommanden von Februar bis März 1938, StLA, Gendarmeriechroniken, Bezirk Deutschlandsberg, BGK Deutschlandsberg, Bd. 1, Beilagenheft.
[28] Ernst Hanisch, Der lange Schatten des Staates. Österreichische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert (= Österreichische Geschichte 1890–1990, Wien 2005), 322. Der Begriff „Doppelherrschaft“ geht auf Otto Bauer zurück.
[29] StLA, Gendarmeriechroniken, Bezirk Deutschlandsberg, GP Wies, Bd. 1, 1938.
MMag. Dr. phil. Markus Roschitz, Historiker und Philosoph. Promotion an der Universität Graz im August 2017, seit 2018 Assistent am Institut für Geschichte der Universität Graz und am Mitteleuropazentrum der Andrássy Universität Budapest. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus im lokalen Raum, die Geschichte der Schule und Lehrerschaft in der Steiermark sowie die Philosophie Ernst Mallys.