Einblicke und Nachklänge zum Buch „Drehscheibe Graz. Musikkulturelle Verbindungen im 19. Jahrhundert“ – Gedanken der Herausgeberin zum Forschungskonzept mit ergänzenden Details zur Hofschauspielerin Sophie Müller
Ingeborg Harer
The Making of ... und Perspektivenwechsel in der Forschung
Wer ein Buch schreibt oder einen Sammelband herausgibt, hat etwas zu erzählen! Viel zu erzählen! Hier einige Überlegungen zum Zustandekommen und Inhalt eines Sammelbandes, in dem ein Perspektivenwechsel vollzogen werden sollte.[1] Ziel war es nämlich, den Blick von Graz aus auf die großen Themen der musikologischen Forschung zu werfen, beispielsweise von Graz ausgehend – und nicht wie üblicherweise von Wien aus – die Schubert- und Beethovenforschung zu beleuchten und gegebenenfalls um Neues zu ergänzen. Aber auch generell sollten Verbindungen zwischen Personen (bes. von Künstlerinnen) und Orten offengelegt werden, die bisher wenig bekannt waren.
Schon vor rund 20 Jahren gab es am Institut Alte Musik und Aufführungspraxis der Kunstuniversität Graz Forschungsinitiativen, die die Musik des 19. Jahrhunderts, die steirische Regionalforschung sowie Frauen- und Geschlechterforschung in den Vordergrund rückten. Damals, um das Jahr 2000, waren das an der Kunstuniversität Graz ziemlich ungewöhnliche Themen und gewagte Schritte, die letztlich jedoch zukunftsweisend sein sollten. Zu nennen sind mit Bezug zum 19. Jahrhundert von damals etliche musikalische Veranstaltungen und Tagungen sowie entsprechende Publikationen – auch aus dem Gender-Bereich und unter Einbeziehung der Grazer musikalischen Landschaft.[2] Die Idee zum nun neu vorliegenden Buch entstand aus diesen bereits vorhandenen Forschungstendenzen am Institut. Es galt aber nun – mitten in der Zeit der pandemiebedingten Lockdowns – die Fäden neu aufzunehmen, die Verbindungen zwischen Haupt- und Seitenthemen herzustellen, Kolleginnen und Kollegen sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs für einen Sammelband zu gewinnen und dabei Graz inhaltlich in den Vordergrund zu rücken!
Graz als Ausgangspunkt? Oder Graz als Ziel? Welche Verbindungen gab es im 19. Jahrhundert zwischen Städten und Personen, die sich aus Graz fortbewegten, hierherkamen oder wieder zurückkehrten? Welche Früchte trugen diese kulturellen Wanderungen und Verbindungen? Nicht immer war Graz „nur“ die Provinzstadt, nein, Graz konnte – und man möchte sagen, „kann heute noch!“ – die Nr. 1 sein. Die Beiträge des Buches zeigen, dass der Bick nicht immer von Wien aus auf Graz gerichtet sein muss, sondern dass es auch umgekehrt sein kann. Und: dass diese Blick-Umkehrung auch tatsächlich Neues hervorbringt. Möglich wurde dies jedoch nur, indem neue, bisher noch wenig beachtete steirische Quellen ausgewertet wurden. Auch das war eine Zielrichtung der Publikation: Neue Quellen, bevorzugt Ego-Dokumente, wie beispielsweise Tagebücher oder Stammbücher, sollten die Basis der einzelnen Beiträge bilden. Dass diese auch noch der grundsätzlichen wissenschaftlichen Ausrichtung des Instituts Alte Musik und Aufführungspraxis folgen mögen, war ein weiteres Kriterium für die Konzeption der Texte. Das heißt – vereinfacht ausgedrückt – zu erforschen war schwerpunktmäßig das musikkulturelle Handeln, konkret: die Spiel- und Musizierpraxis, das Musizieren im Allgemeinen, vor allem das „Wie“ des Musizierens, das In-Verbindung-Treten von Personen durch die Musik und im kulturellen Austausch.
Dieser Ansatz bedeutete natürlich auch zu fragen, wer die handelnden Personen in diesem neu zu entdeckenden, regionalen Biotop waren? Diese Suche führte nicht nur zu berühmten Männern wie Franz Schubert, Ludwig van Beethoven oder Anselm Hüttenbrenner, sondern brachte auch Namen von weniger bekannten Personen, insbesondere jene von Musikerinnen, Komponistinnen und Malerinnen (!) hervor. Die Grenzen zwischen den einzelnen künstlerischen Bereichen waren damals, im 19. Jahrhundert, nämlich so gut wie immer fließend, wie aus den Buch-Beiträgen zu erkennen ist. So bildeten die musikkulturellen Verbindungen Kreuzungen und Knotenpunkte, bildlich gesprochen eine „Drehscheibe“ mit dem Mittelpunkt Graz. Die nachkonstruierten Netzwerke zeigen, dass erst dadurch künstlerisches und kulturelles Handeln ermöglicht wurde. In den ersten einleitenden Kapiteln des Buches geht es daher um die Bedeutung von Netzwerken und Regionalforschung im Allgemeinen, um die theoretischen Konzepte und die Kritik dieser gerade heute aktuellen Forschungsansätze.[3]
Die beiden Hauptteile des Sammelbandes sind jedoch geleitet von der Suche nach Antworten auf folgende Fragen:
Wer kommt, wer bleibt, wer geht?[4]
Dies sind auch heute noch die zentralen Fragen in der Gestaltung von beruflichen und privaten Lebenswegen. Graz als Sprungbrett für die Welt oder Graz als Endstation, als erfolgreiches Pflaster für solide, künstlerische Arbeit, allerdings ohne Weltruhm? Die Fragen „Wer kommt, wer bleibt, wer geht?“ bilden den deutlich erkennbaren roten Faden, der die Beiträge innerhalb des Buches vernetzt. Diese sind im Grunde genommen chronologisch ausgerichtet, zunächst Personen aus der 1. Hälfte, dann der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gewidmet. Im ersten Teil geht es dabei vorwiegend um das Umfeld von Franz Schubert, Anselm Hüttenbrenner und Ludwig van Beethoven. Beschrieben werden deren persönliche Beziehungen und Freundschaften, deren Verbindungen nach Graz und innerhalb der Stadt.[5] Der zweite Teil des Buches holt ausschließlich Künstlerinnen vor den Vorhang, die bisher wenig oder gar nicht erforscht waren. Um wen es sich genau handelt? Der Buchumschlag verrät die Familiennamen der Personen und Orte, zwischen denen Netzwerke gezogen wurden. Neben bekannten Städten wie Graz und Wien finden wir hier auch Lemberg. Aber wer genau war im 19. Jahrhundert zwischen Graz und Lemberg musikalisch aktiv? Die Antwort ist im Buch zu finden. Oder werfen wir einen Blick auf die Personennamen Beethoven, Schubert, Hüttenbrenner: Fast jeder kennt sie, aber wer kennt die Namen Baroni-Cavalcabò, Bondy, Caspar, Gigler-Dongas, Jenger, Kalchberg, Linhart, Müller, Pachler, Perthaler, Preindelsberger, Schweighofer, Soldat-Roeger – handelt es sich dabei um Frauen oder Männer, mit wem standen diese Personen in künstlerischer Verbindung? Was wissen wir über ihre Netzwerke? Was über ihre künstlerischen Leistungen?[6]
Tauchen wir nun für wenige Momente ein in die spannende Welt des 19. Jahrhunderts: Greifen wir den Namen „Müller“ heraus, konkret Sophie Müller, und lassen wir uns überraschen, wie viele Gemeinsamkeiten zu heutigen Kunstwelten aus ihrem Lebenslauf und ihrer Karriere herauszulesen sind. Im Fokus stehen die Tagebuchaufzeichnungen und das Stammbuch des jungen Shootingstars der Wiener Schauspielszene der 1820er-Jahre, denn gerade diese Aufzeichnungen geben Einblick in die Vergangenheit und bringen auch Details aus dem Graz Musikleben zum Vorschein.[7]
Starkult Anno 1824/25
Was faszinierte das Publikum Anno 1824 an den Grazer Gastauftritten von Sophie Müller, die zwischen 6. und 16. Juli dieses Jahres erfolgten und 1825 eine Fortsetzung fanden? Welche Atmosphäre muss wohl im Sommer 1824 im Grätzer Theater fühlbar gewesen sein, als Frl. Müller nicht nur Standing Ovations bei ihrer Abschiedsvorstellung erlebte, sondern der 21-Jährigen ein Regen an Gedichten entgegenflatterte! Ein Maximum an Bewunderung, an euphorischer Verehrung wurde damit vom Grazer Publikum zum Ausdruck gebracht, wohl ähnlich, wie das für einen heutigen Popstar der Fall wäre.
Die Sonne haucht den Regenbogen
Im Doppelring auf Wolkenmassen,
Und von den bunten Farbenwogen
Will nimmermehr das Auge lassen.
Auch Deine Kunst hat Sternenfunken
In stiller Herzen Grund gesendet;
Und froh entzündet, zaubertrunken
Zur Meisterinn sich alles wendet. [...]
So heißt es in einem der „im Theater ausgestreut[en]“ Gedichte mit dem Titel „Beym Abschiede: Der k. k. Hof-Schauspielerinn Demoiselle Sophie Müller“, abgedruckt in der Grazer Korrespondenznachricht einer Wiener Zeitschrift, die mit den Worten schließt: „Zwar von kurzer Dauer war ihr Aufenthalt in unsren Mauern [in Graz] aber unvergeßlich unsren Herzen läßt sie – scheidend – ihr Bild zurück.“[8]
Und wer in Graz die Schauspielerin im Sommer 1824 nicht selbst gesehen und erlebt hatte, konnte aus der hiesigen Tagespresse – in ebenso bildreicher Sprache – erfahren, was dem Publikum geboten wurde und den Rezensenten beeindruckte. Dieser schloss seinen Bericht über Sophie Müller mit den Worten: „Möchten die Thränen, die sie durch ihr seelenhaftes Spiel entlockte, zu Perlen werden, und die Kunst zu einem Kranz sie reihen, um ihr Haupt damit zu schmücken.“[9]
Bei Sophie Müllers Besuch im darauffolgenden Jahr 1825 kam es zu ähnlichen „Gefühlen wahrer Verehrung und Freundschaft“:
[...] In unsern Herzen wird Dein Name leben –
Und kehrst Du wieder freundlich einst und mild,
Sieht froh das Auge neu vorüberschwebe
Ein unvergessen wohlbewahrtes Bild![10]
Ebenso wortreich waren die Berichte in der Tagespresse über den Erfolg Sophie Müllers im Sommer 1825 in einer ihrer Paraderollen als Julia in Romeo und Julia von William Shakespeare:
„Aus Grätz. [...] der mächtige Beyfallssturm, welcher sich häufig während der Vorstellung erhob, und sich zugleich in mehrmaligem Hervorrufen der Künstlerinn äußerte, konnte durch das bange Gefühl des nahen Scheidens nur einen höheren Impuls erhalten haben. Diese allgemeine Stimmung ward auch in den zwey hier folgenden Gedichten, (von zwey verschiedenen Verfassern) ausgesprochen, wovon das I. bereits nach dem vierten, das II. aber nach dem fünften Acte in dem Augenblicke, wo die Scheidende dem Publikum tiefgerührt Lebewohl sagte, über Parterre und Bühne hingestreut ward.“[11]
Die Grazer und Wiener Seitenblicke-Gesellschaft
In allen Städten, in denen Sophie Müller auf den Bühnen zu sehen war, konnte sie sich in den privaten Häusern der Besuche kaum erwehren. Während ihrer Aufenthalte in Graz war Sophie Müller ein gern gesehener Gast in den höhergestellten Familien. Dazu gehörten neben der Familie Kienreich auch Familie Pachler, konkret Marie und Carl Pachler, die einen musikalisch-literarischen Salon in der Herrengasse unterhielten. Von diesem Zusammensein im Hause Pachler, von einem gemeinsamen Spaziergang am Ruckerlberg und einem daran anschließenden Besuch im Hallerschloss, das die Pachlers den Sommer über bewohnten, berichtete Müller in ihrem Tagebuch – auch vom Musizieren ist die Rede.[12]
In ihrer Wahlheimatstadt Wien suchten zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kunst, Musik, Literatur und Politik die Nähe der jungen Schauspielerin. Zu nennen sind Franz Schubert, Franz Grillparzer, Ignaz Castelli und Joseph Hammer-Purgstall. „Aber auch die Herzen aller Frauen flogen dem holden Mädchen zu. Nicht nur die Wiener Aristokratinnen, auch Künstlerinnen wie die Schröder, die Sontag, Dichterinnen wie die Chezy, die Pichler schwärmten von ihrem Liebreiz.“[13] Wie oft sie letztlich in ihrem Wiener Zuhause Besuche empfing, wie häufig ein gewisser Freundeskreis (auch aus Graz kommend!) aus- und einging, wann und wie oft dort und anderswo spontan musiziert wurde, davon zeugen bis heute die Tagebuchaufzeichnungen von Sophie Müller, denn ihrem sogenannten „Schreibkasten“ vertraute sie beinahe täglich berufliche und musikalische Ereignisse sowie Alltagserlebnisse an. Die Notizen über die musikalischen Aktivitäten der Schauspielerin können heute als Nachweis einer frühen Rezeption der Schubert-Lieder gelten, denn häufig kam Franz Schubert vorbei und legte Sophie Müller Lieder vor, die sie probierte oder vor einem kleinen Kreis Anwesender vortrug: So heißt es etwa am 2. März 1825: „Nach Tisch kam Schubert; bis gegen 6 Uhr sang ich mit ihm, dann fuhr ich ins Theater.“[14] Ähnliche Beispiele ließen sich anführen. Der im Tagebuch erwähnte Personenkreis findet Ergänzung und Erweiterung im Stammbuch von Sophie Müller, in dem Frauen und Männer ihres Umkreises ihre Verehrung für die Künstlerin sowie ihre freundschaftliche Verbundenheit in Worten oder/und Bildern ausdrückten. Die Erinnerung an die Künstlerin wurde jahrzehntelang nach ihrem frühen Tod 1830 aufrechtgehalten, wie zahlreiche Schriften und Bilder zeigen.
Burnout
Zu einem weiteren Grazer Gastspiel der Schauspielerin nach den beiden Aufenthalten 1824 und 1825 kam es nicht. Die Künstlerin musste bereits im Jahr 1829, mit 26 Jahren, aus gesundheitlichen Gründen ihre Bühnenkarriere beenden. Seit der Zeit ihres Engagements in Wien, beginnend am 5. August 1822 bis zu ihrem letzten Auftritt am 11. April 1829, hatte man sie am Hofburgtheater 715mal auf der Bühne gesehen.[15] Hinzu kamen zahlreiche weitere Auftritte im Rahmen ihrer Gastspiele. Nicht nur diese quantitative Belastung und der Starkult um ihre Person erzeugten offensichtlich Druck, sondern auch die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Man setzte anscheinend voraus, dass Müller als unverheiratete Schauspielerin – anders als so manche ihrer zeitgenössischen Schauspielkolleginnen – das ideale Frauenbild der Zeit im Laufe ihrer Karriere ungebrochen erfüllte, ein Faktum, das anscheinend zum unverzichtbaren Teil ihres Erfolges, ja ihrer Verklärung wurde. „Zu dem Reiz und der Anmuth ihrer Erscheinung, zum gediegensten Talent gesellte sich die Würde ihres Wesens, die Unsträflichkeit ihres Wandels, um sie der Liebe und Achtung ihrer Zeitgenossen in hohem Grade, und für alle Zukunft hin zu sichern. Sie war von hoher unbekannter Abkunft. [...] Sophie Müller, die für ihren Beruf glühte, die zu hoch stand, um kleinliche Rücksichten geltend zu machen, ja zu spielen brannte,“[16] überlebte die zunehmenden Strapazen des Theaterrummels nicht.
Die Überforderung wurde von mehreren Zeitgenoss*innen beobachtet: „Sofie Müller gehörte jenen genialen Schauspielernaturen an, die, [...] unwillkürlich Wunderbares schaffen müssen, die niemals fehlgreifen innerhalb der Grenzen ihres unerschöpflichen Naturells. Sie werfen in fast kindlicher Unbefangenheit ihre kostbaren Perlen aus und wissen selbst nicht, welche Schätze sie der Welt zu Füßen legen. Aber das Genie hat sein besonderes Schicksal. Der Götterfunke, dem Sterblichen im Uebermaße verliehen, wird zum flüssigen Feuer, das statt Blutes die Adern durchströmt. Entweder schlagen diese Flammen in die Außenwelt und der Götterliebling sucht sich an den Genüssen der Sinnenwelt zu betäuben, oder das überirdische Feuer, ein anderes Brautgeschenk Kreusa's, zerfrißt das Innere des sterblichen Gefäßes, bis der zerstörte Organismus zerfällt und zerstäubt. Es erfüllte sich bei Sofie Müller.“[17]
Netzwerken ohne Ende?
Tagebücher und Stammbuch von Sophie Müller erweisen sich als Quellen, die Netzwerke und musikkulturelles Handeln der involvierten Personen zeigen (gemeint sind allumfassende Aktivitäten, die über das Musizieren oder Komponieren hinausgehen). Die Verbindungen zwischen Graz und Wien waren dabei äußerst rege. So erscheint Sophie Müller nicht nur in dem ihr angestammten Beruf als erfolgreiche, einflussreiche und von allen verehrte, wenngleich über das gesunde Ausmaß hinaus beschäftigte Schauspielerin, sondern erst durch die Analyse der Ego-Dokumente wird eine „andere“ Sophie Müller sichtbar: Als Gastgeberin/Besucherin von musikalisch-literarischen Veranstaltungen, die ihre Umgebung positiv beeinflusste, aber auch als Sängerin von Schubert-Liedern zeigt sie sich als Teil des Salonlebens von damals. Darüber hinaus erzählen die Quellen vom Klang des gemeinsamen Musizierens im privaten Bereich.
Klangbeispiel: Franz Schubert, Grätzer Walzer D 924, wahrscheinlich komponiert/uraufgeführt im Hause Pachler in Graz 1827, Nr. 4 und Nr. 5.
Was aber noch begreifbar wird, ist die Verletzbarkeit eines Stars und die zerbrechliche menschliche Seite der künstlerischen Persönlichkeit namens Sophie Müller. An ihrem Beispiel werden letztlich zugleich die Kunst und die Last des Netzwerkens erkennbar.
Anmerkungen
* Ingeborg Harer (Hg.), Drehscheibe Graz. Musikkulturelle Verbindungen im 19. Jahrhundert (= Neue Beiträge zur Aufführungspraxis 10, Graz 2022). – Weitere Informationen sind der Verlagsseite zu entnehmen.
[1] Die ersten beiden Abschnitte dieses Beitrags entsprechen weitgehend meinem Vortrag im Rahmen der Buchpräsentation am 31. Jänner 2023 im Foyer der Universitätsbibliothek an der Kunstuniversität Graz.
[2] Exemplarisch seien folgende Publikationen genannt: Ingeborg Harer/Karin Marsoner, Künstlerinnen auf ihren Wegen. Ein „Nachtrag“. Zur Geschichte des Grazer Musiklebens im 19. Jahrhundert (= Grazer Gender Studies 9, Graz 2003); Barbara Boisits/Klaus Hubmann (Hgg.), Musizierpraxis im Biedermeier. Spezifika und Kontext einer vermeintlich vertrauten Periode (= Neue Beiträge zur Aufführungspraxis 5, Wien 2004); Barbara Boisits/Klaus Hubmann (Hgg.), Tanz im Biedermeier. Ausdruck des Lebensgefühls einer Epoche (= Neue Beiträge zur Aufführungspraxis 6, Wien 2006). In der Folge entstanden am Institut zahlreiche weitere Publikationen mit Bezug zum 19. Jahrhundert: https://altemusik.kug.ac.at. Siehe auch die Publikationen des 2009 gegründeten Zentrums für Genderforschung und Diversität an der KUG, beispielsweise: Christa Brüstle (Hg.), Musikerinnen in Graz und in der Steiermark. Ein Beitrag zur Geschichte des bürgerlichen Musiklebens als Handlungsraum für Frauen (= Grazer Gender Studies 16, Graz 2020) [URL: https://unipub.uni-graz.at/obvugruniver/content/titleinfo/6767170/full.pdf (14. 3. 2023)].
[3] Beiträge von Barbara Boisits und Michaela Krucsay.
[4] Vgl. auch: Ingeborg Harer, Einleitung – wer kommt, wer bleibt, wer geht. In: Ingeborg Harer (Hg.), Drehscheibe Graz. Musikkulturelle Verbindungen im 19. Jahrhundert (= Neue Beiträge zur Aufführungspraxis 10, Graz 2022), 9–20.
[5] Beiträge von Andrea Lindmayr-Brandl, Marko Motnik, Bernhard Rainer, Johanna Unterpertinger, Klaus Aringer, Ingeborg Harer, Clemens Anton Klug und Klaus Hubmann.
[6] Beiträge von Elisabeth Kappel, Irina Vaterl, Juliane Oberegger, Gudrun Rottensteiner und Gudrun Danzer.
[7] Dieser Abschnitt versteht sich als Ergänzung zu: Ingeborg Harer, Das Stammbuch und die Tagebuchaufzeichnungen von Sophie Müller (1803–1830). Musikalische Freundschaften und Musikpraxis im Umfeld von Franz Schubert. In: Ingeborg Harer (Hg.), Drehscheibe Graz. Musikkulturelle Verbindungen im 19. Jahrhundert (= Neue Beiträge zur Aufführungspraxis 10, Graz 2022), 122–138 (mit Quellenangaben zu Tagebuchaufzeichnungen und Stammbuch) [in Folge: Harer, Sophie Müller].
[8] „Correspondenz-Nachrichten. Dem. Müller in Grätz“. In: Wiener Theater-Zeitung (28. 8. 1824), „8. Beylage zu Nr. 104 der allgemeinen Theaterzeitung“.
[9] Vgl.: „Theater in Grätz“. In: Der Aufmerksame 83 (10. 7. 1824).
[10] „Gefühle wahrer Verehrung und Freundschaft für die k.k. Hofschauspielerin Sophie Müller. (Dieß Gedicht wurde von mehreren Kunstfreunden am 27. Juli 1825, bei der letzten Gastdarstellung dieser Künstlerin auf dem st. Theater zu Grätz, vertheilt)“. In: Franz Wallishausser, Blätter der Erinnerung an die, für die Kunst zu früh, verblichene, k.k. Hof-Schauspielerin Sophie Müller [...] (Wien 1830), 20.
[11] I. G., „Aus Grätz. (Fortsetzung)“. In: Wiener Theater-Zeitung 126 (20. 10. 1825), 515f., hier 516. Siehe auch I. G., „Aus Grätz (Fortsetzung)“. In: Wiener Theater-Zeitung 125 (18. 10. 1825), 507f.
[12] Vgl. Harer, Sophie Müller 129f.
[13] Otto Erich Deutsch, Beiträge zur Geschichte des Grazer Theaters 1824–1825. 2. Die k.k. Hofschauspielerin Sophie Müller in Graz. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 4 (1906), 170–224, hier 174f. ( Online-Fassung). Gemeint sind Sophie Schröder (1781–1868), Helmina von Chézy (1783–1856), Karoline Pichler (1769–1843), Henriette Sontag (1806–1854).
[14] Johann Graf Mailáth, Leben der Sophie Müller [...] (Wien 1832), 37. Weitere Zitate aus den Tagebüchern in: Harer, Sophie Müller 127–137.
[15] Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 19 (Wien 1868), 402–406, hier 403.
[16] Helmina von Chézy, Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem Leben, 2 (Leipzig 1858), 346.
[17] Heinrich Anschütz, Erinnerungen aus dessen Leben und Wirken (Wien 1866), 258–270, hier 259f.
Ao. Univ. Prof. i. R. Mag. Dr. Ingeborg Harer, Studium der Musikpädagogik sowie Anglistik/Amerikanistik, Promotion im Fach Musikwissenschaft an der Universität Graz. Von 1980 bis 2022 am Institut 15: Alte Musik und Aufführungspraxis der Kunstuniversität Graz in den Bereichen Forschung und Lehre tätig. Forschungsschwerpunkte: Historisch informierte Aufführungspraxis, Frauen- und Geschlechterforschung in der Musik, Musikleben in Graz.