Gesellschaft im Ausnahmezustand: Die Steiermark im „totalen“ Krieg 1914–1918
Nicole-Melanie Goll, Werner Suppanz
Als gestern in den späten Nachmittagsstunden die amtliche Kriegserklärung durch die Sonderausgaben der Blätter bekannt wurde, erhob sich in der Stadt, deren Straßen während des ganzen Nachmittags große Menschenmassen durchfluteten, heller Jubel. Insbesonders unter den Reservisten, die zumeist schon in den neuen Felduniformen die Straßen durchziehen, herrscht ungeteilte Begeisterung. Die Leute sammelten sich in Gruppen und feierten Verbrüderung. Vielerorten sah man Gruppen ehemaliger Kompagniekameraden, zu denen sich mitunter auch Offiziere gesellten. Manche wollten noch in aller Eile einige fröhliche Stunden verleben und fuhren singend und jubelnd in Kraftwagen und Fiakern durch die Stadt. Schon um 6 Uhr sammelten sich auf dem Hauptplatz und in den Straßen, durch welche die Militärkapellen beim Zapfenstreich ziehen sollten, große Menschenmassen an.[1]
Diese Eindrücke der Verkündung der Kriegserklärung aus Graz, die das Grazer Tagblatt Ende Juli 1914 veröffentlichte, sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Sie imaginieren nicht nur die „Euphorie des Anfangs”[2], den uneingeschränkten Jubel und Zustimmung im Sommer 1914 – ein undifferenziertes Bild, das inzwischen von der Forschung widerlegt wurde[3] –, sondern spiegeln gleichzeitig auch Rollenzuschreibungen und Wertungen wider; den Kämpfenden – hier aktive Offiziere und Soldaten, Reservisten und Veteranen der steirischen Regimenter der k. u. k. Armee im Schulterschluss vereint – stellt der Artikel die anonyme, gleichsam passive Masse als Publikum gegenüber. Diese gerade zu Kriegsbeginn 1914 propagierte Dichotomie zwischen einer männlichen Kriegsfront und einer den Erfordernissen des Kriegsgeschehens nachgeordneten zivilen Welt wurde während des „Großen Krieges" zunehmend aufgeweicht und schließlich untergraben. Welche Mechanismen kamen hier zum Tragen? Wie veränderte der „Große Krieg” die Gesellschaft in der Steiermark? Wie nahmen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen den Krieg wahr? Welche speziell regionalen Strategien wurden zur Bewältigung des Krieges angewendet? Wie wurde mit den Folgen des Konfliktes auf regionaler/lokaler Ebene umgegangen? Diesen Fragen widmeten sich Wissenschaftler·innen in ihren Detailstudien, die, zusammengeführt in einem Sammelband, 2022 veröffentlicht wurden.[4] Die folgenden Ausführungen greifen schlaglichtartig einzelne Aspekte auf und zeichnen das Bild einer „gerichteten Gesellschaft”, die in allen Bereichen auf die Anstrengungen für den militärischen Sieg ausgerichtet werden sollte. Weiters ist es den Autor·innen ein Anliegen, auf Forschungsdesiderata und mögliche Forschungsthemen und ‑ansätze, die den Erkenntnisstand zum „Großen Krieg” in den Gemeinden und Regionen des „Hinterlandes” im Kronland Steiermark vertiefen können, hinzuweisen.
Heimat/Front
Das Jubiläum 1914/2014 und die Folgejahre hatten einen regelrechten Boom in der Erster-Weltkriegs-Forschung ausgelöst. Dabei war ein Trend besonders augenscheinlich: die Beschäftigung mit dem „Großen Krieg” auf lokaler und regionaler Ebene. Als Folge erfuhren die Kriegsgesellschaften im „Hinterland”, die Wahrnehmbarkeit des Krieges im Alltag „fern der Front” zentrale Aufmerksamkeit. Eine Reihe von Studien widmete sich nun urbanen Zentren zweiter Ordnung,[5] Klein- und Mittelstädten, kleineren und mittleren Gebietskörperschaften und ländlichen Gebieten, die durch „die Überschaubarkeit dieser Kommunen, die intensivere face-to-face-Kommunikation zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, zivilen und militärischen Behörden, die Wirtschaftsstruktur und die oft unmittelbare Verflechtung mit dem ländlichen Umfeld, die besonderen Formen von Öffentlichkeit” geprägt sind.[6] Der „Große Krieg” schuf dabei – wie Roger Chickering festhielt – den gemeinsamen Rahmen, der auf lokaler Ebene durch regionale Spezifika unterschiedliche Handlungsoptionen und Reaktionen zuließ.[7] Der Begriff der „Heimatfront”, der zeitgenössisch ab 1917 etwa im englischsprachigen Raum Anwendung fand und weitgehend zeitgleich auch im Deutschen Reich aufkam[8], verweist auf eine mit Andauern des Weltkrieges zunehmende Auflösung symbolischer und mentaler Grenzziehungen und Raumordnungen.[9] Dieses Forschungsfeld ist – trotz einiger umfassender Studien – weiterhin voller Desiderata, nicht zuletzt mit Blick auf die „Heimatfront” Steiermark. Das Kronland, gemessen an seiner Fläche und Bevölkerungszahl die viert- bzw. fünftgrößte Region des Habsburgerreiches, ein zweisprachiges Gebiet, das bereits weit vor 1914 eine zunehmende nationale, politische und soziale Polarisierung erlebt hatte – dies hatte u. a. auch zur Sistierung des steiermärkischen Landtages und des Grazer Gemeinderates am Vorabend des Krieges geführt –, war zwar nicht unmittelbar von Kampfhandlungen betroffen, doch schrieb sich der „Große Krieg” auch hier nicht nur in die politische, ökonomische und kulturelle Systemebene, sondern auch in die Lebenswelt der Menschen ein. Obwohl 1914 die Kriegsfronten geografisch weit entfernt lagen, herrschten auch in der beschaulichen, ca. 140.000 Einwohner·innen umfassenden Hauptstadt des Kronlandes Unsicherheit und Bedrohung vor, wie in anderen Orten: „[...] residents did not feel physically or psychologically secure. The line between front and home did not exist in reality, but people imagined its existence and feared its permeability.”[10] Im Juli 1914 äußerte sich das Gefühl der Bedrohung und Angst bzw. der Durchlässigkeit der imaginierten Grenzen in der Denunziation und Verfolgung der slowenischsprachigen steirischen Bevölkerung.[11] Auch der Umgang seit September 1914 mit den Flüchtlingen und Zivilinternierten aus Galizien und der Bukowina, die an unterschiedlichen Konfinierungsorten und in Lagern untergebracht waren, ist hierfür symptomatisch.[12] Die aus den Kampfgebieten zwangsevakuierten Männer, Frauen und Kinder trugen den Krieg und seine Folgewirkungen tief in das „Hinterland” und machten die Misserfolge der k. u. k. Armee auch an der steirischen „Heimatfront” sichtbar. Die zunehmend nationalistisch und emotional aufgeladene Öffentlichkeit sah in den „Zugewanderten” – ob freiwillig oder nicht – zunehmend einen „inneren Feind”, der für Probleme verantwortlich gemacht und als Sündenbock instrumentalisiert werden konnte. Ihre Aufnahme, Unterbringung und Versorgung sorgte dabei lokal für politische Kontroversen, antisemitische Vorurteile und Feindbilder, die eine erhebliche Wirkungsmacht aufweisen sollten. Nicht zuletzt zeugt die Anwesenheit der Flüchtlinge, Internierten und schließlich Kriegsgefangenen[13] der Gegner-Staaten an der „Heimatfront” von überregionalen Zusammenhängen der Infrastruktur, der Kommunikation und Mobilität und der globalen Dimension des Konfliktes, der auch in den weit entfernten Regionen zum Ausdruck kam und im Sinne einer entangled history eine Behandlung erfuhr.[14]
Zwei weitere Aspekte der erwähnten Durchlässigkeit der imaginierten Linie zwischen Front und Heimat seien hier noch angeführt: Schon in den ersten Kriegsmonaten wurden nicht nur in Form einer bis dahin kaum vorstellbaren Zahl an Toten die Auswirkungen des Weltkrieges, wie er sehr bald genannt wurde, erkennbar. Die „Wunden des Krieges” prägten durch die Präsenz körperlich schwer(st) versehrter Männer auch den Alltag in den Städten und Regionen. Dazu kamen im Laufe der Jahre zunehmend psychisch Kriegsbeschädigte, von denen die „Kriegszitterer” paradigmatisch wurden für die auch auf den Straßen im Hinterland sichtbaren Auswirkungen der Kriegserfahrung auf die Psyche der Soldaten.[15]
Der „Große Krieg”, der bis zum Zusammenbruch 1918 die Steiermark nicht durch unmittelbare Kampfhandlungen betraf, schien aber hin und wieder auch sinnlich erfahrbar. Quellen wie z. B. die Kriegschronik des Oberlehrers Anton Lex aus Göß[16] berichten vom Kampflärm – „Kanonendonner” – von der Isonzofront. Eine systematische Untersuchung solcher Wahrnehmungen bzw. der Berichte darüber ist noch ausständig und stellt ein Desiderat dar, das auch im vorliegenden Sammelband noch nicht beseitigt werden konnte. Für das Gefühl der Bedrohung (auch) an der steirischen „Heimatfront” durch die unmittelbare Wahrnehmbarkeit von Kampfhandlungen gibt es jedenfalls deutliche Indizien.
Der Krieg als Chance
Auch für Städte wie Graz, Bruck/Mur oder Leoben als „Zentren zweiter Ordnung” zutreffend sind die Charakteristika, die Maureen Healy für den „Großen Krieg” als einen „totalen Krieg” in Wien anführt: Das betrifft „the erosion of boundaries during World War I between the realms of war and ‚not-war’, of distinct places where soldiers fight and where civilians maintain social norms so that society can eventually return to peace”. Auch, dass „all members of society, regardless of age or gender, are engaged in war-making in some capacity”,[17] aber ihre Wahrnehmungen des Krieges und ihr Engagement in den Kriegsanstrengungen nach sozialer Zugehörigkeit unterschiedlich ausfallen konnten, trifft sowohl auf die „Reichs-Haupt- und Residenzstadt” als auch auf bedeutend kleinere Städte zu. Dazu kam noch der Rahmen, der durch die Verhängung des Kriegsrechts und die Notverordnungen – u. a. betreffend die Unterstellung der Zivilbevölkerung unter die Militärgerichtsbarkeit, und die damit stark erweiterten Kompetenzen der Armee – gegeben war. Dem Militär wurden dadurch Instrumente in die Hand gelegt, um weit in die zivilen Lebenswelten vorzustoßen und den Alltag an der steirischen „Heimatfront” maßgeblich zu verändern.[18] Trotz dieser Rahmenbedingungen bot der Krieg einzelnen Akteur·innen vielfältige Möglichkeiten: Die imaginierte Grenzlinie zwischen „Front” und „Heimat” überschritten steirische Frauen und Mädchen etwa in ihrer Tätigkeit als Kriegskranken- oder Hilfsschwestern in Feldlazaretten an den Fronten, in einzelnen Fällen als Kämpferinnen in unterschiedlichen Regimentern oder vor allem in vormals von Männern dominierten Berufsfeldern wie etwa Straßenbahnfahrerinnen in den Verkehrsbetrieben. Als Beispiel für eine Soldatin sei hier die in Galizien geborene, an der Universität Graz studierende Sophie Haletschko erwähnt, die in einer ukrainischen Legion kämpfte.[19] Gerade die „weiblichen” Betätigungsfelder in der Kriegsfürsorge stellten eine Möglichkeit dar, aktiv am Krieg zu partizipieren und dabei gleichzeitig die gültige Geschlechterordnung zu unterwandern. Beispiele aus dem bürgerlich-deutschvölkischen Milieu zeugen von Frauen, die im Bereich der Pflege die ihnen gebotenen Ausverhandlungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume nutzten und damit die konstruierte Vorstellung der männlichen Front und weiblich definierten „Heimatfront” unterminierten.[20] Gerade die Kriegsfürsorge eröffnete Handlungsspielräume, half soziale Beziehungen neu zu definieren, gleichsam sozialen Druck auszuüben und Loyalität einzufordern.[21] Die Einbindung der Schüler·innen in die Kriegsfürsorgeanstrengungen wird etwa im Kriegstagebuch der 13- bzw. 14-jährigen Grazer Schülerin Anna nachvollziehbar.[22]
Forschungsdesiderata – Ausblick
„‚Heimatfront‘ – Graz und das Kronland Steiermark im Ersten Weltkrieg” zeigt ein facettenreiches Bild von Graz und der Steiermark als „Hinterland” im Ersten Weltkrieg. Themen der Sozial-, Geschlechter-, Kultur-, Alltags-, Medien- und Medizingeschichte werden angesprochen. Die Auswirkungen der Etablierung der Institution des Lagers, die das 20. Jahrhundert mitprägte, werden auf lokaler und regionaler Ebene erkennbar, ebenso wie die ambivalente gesellschaftliche Position der jüdischen Bevölkerung zwischen Patriotismus einerseits und Ausgrenzung als Geflüchtete aus „fremden” Teilen der Monarchie andererseits. Erinnerungskulturelle Auswirkungen des Krieges werden exemplarisch angesprochen, ein Überblick über die demographischen Folgen im (nach 1918) Bundesland Steiermark wird geboten. Die bisher geleistete Forschung, von der der hier vorgestellte Sammelband natürlich nur einen Teil darstellt, ist als Zwischenstand zu sehen, der gleichzeitig Untersuchungsdesiderata erkennbar macht. Drei Schwerpunkte sollen hier exemplarisch hervorgehoben werden:
- Lokale und regionale Diversifizierung: Es gibt nach wie vor ein Ungleichgewicht in den Forschungen. Zu relativ gut erforschten Bereichen wie Graz oder z. B. (Bad) Radkersburg kommen zahlreiche Gemeinden oder Bezirksstädte, zu denen kaum oder gar keine Studien zum „Impact” des Weltkrieges und zu zeitgenössischen Wahrnehmungen vorliegen. Gerade im Jubiläumsjahr 2014 wurden zahlreiche Ausstellungen auf lokaler Ebene veranstaltet oder Texte in Gemeindezeitungen etc. publiziert. Hier mit systematischer geschichtswissenschaftlicher Forschung anzuknüpfen, wäre lohnend. Einen Beitrag zur Vermittlung dieser Thematik leistete z. B. die Ausstellung „In einer zerrissenen Zeit" im Jahr 2022, die sich mit dem Dorf in der Steiermark als sozialem Raum befasste und insbesondere die Zeit des Ersten Weltkriegs im ländlichen Raum ins Blickfeld nahm.[23]
- Die slowenische Steiermark: Die 1918 an den SHS-Staat angegliederte Slovenska Štajerska sowohl zur Zeit des Krieges als auch in der Nachkriegszeit liegt weitgehend außerhalb des Fokus der Forschung in der österreichischen Steiermark bzw. in Österreich insgesamt.[24] Quellenstudien, nach Möglichkeit auch in slowenischen Archiven und mit slowenischer Sprachkenntnis, wären für zahlreiche Themen eine bedeutende Erweiterung.
- Alltag im Ersten Weltkrieg: Zahlreiche Fragestellungen zum Alltag im Ersten Weltkrieg sind noch kaum untersucht. Die zeitgenössische Propagierung von „Normalität” im „Hinterland”, die wie thematisiert kaum haltbar war, setzte voraus, dass in vieler Hinsicht ein Leben wie bis zum Kriegsbeginn für die Menschen an der „Heimatfront” so weit wie möglich aufrechterhalten werden sollte. Forschungsfragen, die die Bereiche der Unterhaltung, der Gastronomie (trotz Versorgungsschwierigkeiten), des Sports, der Freizeit – ein Konzept, das sich gesellschaftlich trotz der widrigen Umstände weiter etablierte – betreffen, sind Beispiele für Themen, die das Bild der (lokalen und regionalen) Kriegsgesellschaft deutlich erweitern könnten.
Diese drei Schwerpunkte ließen sich z. B. durch systematische, detaillierte Untersuchungen der Gedenkkultur für Gefallene in Mikrostudien ab 1914 noch erweitern. Festzuhalten ist jedenfalls, dass neue Forschungsergebnisse und Publikationen immer neue Fragen aufwerfen, weitere Desiderata sichtbar machen. Die Forschung zum Ersten Weltkrieg gerade auf lokaler und regionaler Ebene und nicht nur in der Steiermark bietet daher noch sehr viele Perspektiven für zukünftige geschichtswissenschaftliche Arbeit.
Anmerkungen
[1] In Eiserner Zeit. Der Eindruck der Kriegserklärung in Graz. In: Grazer Tagblatt, 24. Jg., Nr. 190 (29. 7. 1914), 3.
[2] Thomas Flemming/Bernd Ulrich, Heimatfront. Zwischen Kriegsbegeisterung und Hungersnot – wie die Deutschen den Ersten Weltkrieg erlebten (München 2014), 20.
[3] Wie prekär diese „Einheitsbildung” auch im Fallbeispiel von Graz war, zeigt der Band von: Bernhard Thonhofer, Graz 1914. Der Volkskrieg auf der Straße (= Böhlaus Zeitgeschichtliche Bibliothek 40, Wien–Köln–Weimar 2018).
[4] Nicole-Melanie Goll/Werner Suppanz (Hgg.), „Heimatfront" – Graz und das Kronland Steiermark im Ersten Weltkrieg (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 96, Wien–Köln 2022) [in Folge: Goll/Suppanz, Heimatfront]. Der Sammelband wurde mit Mitteln des Landes Steiermark und der Historischen Landeskommission für Steiermark finanziert. An dieser Stelle sei den Fördergebern großer Dank ausgesprochen!
[5] Vgl. Reinhard Kannonier/Helmut Konrad, Einleitung. In: Reinhard Kannonier/Helmut Konrad (Hgg.), Urbane Leitkulturen 1890–1914. Leipzig – Ljubljana – Linz – Bologna (= Studien zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte 6, Wien 1995), 7–16.
[6] Roger Chickering, Freiburg im Ersten Weltkrieg. Totaler Krieg und städtischer Alltag 1914–1918 (Paderborn 2007) [in Folge: Chickering, Freiburg], 11.
[7] Chickering, Freiburg 11.
[8] Vgl. Martin Baumeister, Heimatfront. In: Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich u. a. (Hgg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg (Paderborn u. a. 2009), 993–994.
[9] Vgl. Roger Chickering/Stig Förster (Hgg.), Great War, Total War. Combat and Mobilization on the Western Front, 1914–1918 (Cambridge–New York 2000).
[10] Maureen Healy, Vienna and the Fall of the Habsburg Empire: Total War and Everyday Life in World War I (Cambridge 2004) [in Folge: Healy, Vienna], 8.
[11] Siehe dazu: Martin Moll, „Verräter und Spione überall”. Vorkriegs- und Kriegshysterie in Graz im Sommer 1914. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 31 (2001), 309–330.
[12] Siehe dazu: Michael Georg Schiestl, „Galizianer-Juden". „Ostjüdische" Flüchtlinge in der Region Aichfeld-Murboden. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 251–266; Heimo Halbrainer, Die drittgrößte Stadt der Steiermark – eine Stadt für die Kriegsflüchtlinge in Wagna. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 295–316.
[13] Siehe dazu: Gerhard M. Dienes †, Über die Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet der heutigen Steiermark. Unter besonderer Berücksichtigung des Lagers Knittelfeld. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 317–334.
[14] Christoph Cornelißen, „Wege ins Unbekannte”. 1914 und die Rückkehr des Ersten Weltkriegs 2014. In: Niels Löffelbein/Silke Fehlemann u. a. (Hgg.), Europa 1914. Wege ins Unbekannte (Paderborn 2016), 269–287, hier: 283.
[15] Vgl. Verena Pawlowsky, Die Wunden des Staates. Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938 (Wien–Köln–Weimar 2015), 11–37. Siehe: Hans-Georg Hofer, Arbeit als Heilbedingung. Fritz Hartmann und die Grazer Psychiatrie im Ersten Weltkrieg. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 335–357.
[16] Vgl. Günther Jontes (Hg.), Göß 1914–1918. Ein Leobener Stadtteil erleidet den Ersten Weltkrieg. Die Kriegschronik des Oberlehrers und Schulleiters Anton Lex (Leoben 1999).
[17] Healy, Vienna 3.
[18] Siehe dazu allgemein: John Deak/Jonathan E. Gumz, How to Break a State: The Habsburg Monarchy's Internal War, 1914–1918. In: The American Historical Review, Jg. 122, Heft 4 (2017), 1105–1136.
[19] Anita Ziegerhofer, „Soldaten des Hinterlandes.” Der Erste Weltkrieg und der Anteil der steirischen Frauen. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 171–196.
[20] Heidrun Zettelbauer, Vergeschlechtlichte Konfliktzonen. Kriegsfürsorge zwischen patriotisch-nationalen Geschlechterentwürfen und staatlich-militärischen Interessen. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 215–250.
[21] Nicole-Melanie Goll, Kriegsfürsorge zwischen „War Effort” und Herrschaftssicherung am Beispiel von Graz (1914–1918). In: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 45/46 (2016), 421–438.
[22] Sabine A. Haring-Mosbacher, Anna erzählt. Zum Alltag einer Grazer Schülerin von Oktober 1916 bis November 1917. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 103–130.
[23] Vgl. Harald Heppner, Landvolk unter „Stress". Projektorientierte Gedanken zur Ausstellung ‚In einer zerrissenen Zeit. Das Dorf vor hundert Jahren‘ im Grazer Museum für Geschichte (= HLK-Blog 7/2022).
[24] An dieser Stelle sei auf diese beiden Beiträge verwiesen: Monika Stromberger, Der Weltkrieg als Medienereignis. Über die kriegsintegrative Funktion von Medien am Beispiel von Zeitungen in Maribor/Marburg 1914/15. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 79–102 sowie Karin Almasy, „V spomin žrtvam svetovne vojne”. Gefallenendenkmäler in der Untersteiermark und slowenische Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg. In: Goll/Suppanz, Heimatfront, 357–376.
Mag.a Dr.in Nicole-Melanie Goll, Studium der Geschichte und Fächerkombination, Promotion 2014, 2010–2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte (Zeitgeschichte) der Universität Graz, 2017–2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Haus der Geschichte Österreich, 2020–2021 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien, seit 2022 Provenienzforscherin an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Forschungsinteressen: Geschichte der beiden Weltkriege, Sozial- und Kulturgeschichte des Krieges.
Assoz. Prof. DDr. Werner Suppanz, Studium der Rechtswissenschaft und Geschichte, Promotion 1994, 1996–2004 Mitarbeit im SFB „Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900”. Seit 2007 Mitarbeiter am Institut für Geschichte (Zeitgeschichte) der Universität Graz. 2017 Habilitation in Zeitgeschichte.
Arbeitsschwerpunkte: Gedächtnisgeschichte und Geschichtspolitik, Politische Kultur, Krieg aus kulturwissenschaftlicher Perspektive.