Forschungsvorhaben und -projekte der Historischen Landeskommission für Steiermark
Um ihrer Kernaufgabe, die Erforschung der Geschichte der Steiermark zu fördern, im Forschungsbereich nachzukommen, beschreitet die HLK zwei Wege:
Der erste Weg ist durch Forschungsvorhaben charakterisiert, deren Thematik von der HLK bestimmt wird. In der Regel sind das Vorhaben von solchem sachlichen Stellenwert für die Landesgeschichte, von solchem Umfang und von solchem Zeitaufwand, dass sie ohne eine kräftige und auf Dauerhaftigkeit angelegte Institution nicht bearbeitet werden könnten. (Derart groß dimensionierte und ambitionierte Projekte motivierten 1892 dazu, die HLK überhaupt zu gründen.)
Bei diesen Forschungsvorhaben handelte und handelt es sich vorrangig um solche, die auf die Erschließung und häufig auf die Edition von zentralen Quellen und Quellengruppen abzielen, d. h. um Projekte, die langen Atem erfordern, viele Jahre, oft Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Manchmal um solche, die über Generationen gehen.
Es sind top-down Projekte, freilich innerhalb der HLK von einzelnen Mitgliedern oder kleinen Gruppen von Mitgliedern initiiert und entweder von diesen durchgeführt oder – unter Anweisung und Betreuung durch HLK-Mitglieder – von externen Mitarbeitern auf Honorarbasis.
Der zweite Weg besteht darin, dass die HLK auf kürzere Dauer angelegte Forschungsprojekte betreibt. Diese können von HLK-Mitgliedern oder -korrespondenten initiiert werden.
Die HLK begrüßt aber auch ausdrücklich externe bottom-up-Aktivitäten. Maßstab für die Förderung externer Initiativen ist allemal, dass sie tatsächlich thematische Relevanz haben und nach streng wissenschaftlichen Kriterien betrieben werden.
Die HLK hat demnach nicht den Anspruch, sich nur für Forschungen zu engagieren, deren Themen, Methoden, Quellen und Bearbeiter usw. sie selbst definiert hat. Sie berät, wenn sie um Rat gefragt wird. Sie drängt sich nicht auf, allenfalls fragt sie taktvoll an, ob sie nützen könne. Und sie hilft bei der Publikation von Forschungsergebnissen – in der Regel durch Zuschüsse zu Druckkosten bzw. durch deren vollständige Übernahme.
Diese Forschungsprojekte münden meist in monographische Publikationen, die in einer der Schriftenreihen der HLK erscheinen. Ihre Autorinnen und Autoren sind bald Mitglieder bzw. Korrespondenten der HLK, bald von der HLK gänzlich unabhängige Personen.
Alfred Ableitinger